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Fusswege unter der Lupe

Das Pilotprojekt «Partizipative Fussweganalyse Niederscherli» ebnet den Weg für Alt und Jung. 

Einblicke ins Projekt: Schülerinnen einer Schulklasse untersuchen im Auftrag der Gemeinde ihre Schulwege, ältere Menschen ihre Alltags- und Freizeitwege. 

Sichere Infrastruktur für Kinder und ältere Menschen

Das Ziel der Fussweganalyse ist klar: Hindernisse und Gefahren auf Fusswegen sollen untersucht und allfälliger Handlungsbedarf eruiert werden.

Dabei besonders wichtig ist die Perspektive jener Bevölkerungsgruppen, die zu Fuss auf eine sichere Infrastruktur angewiesen sind: Kinder und ältere Menschen. Deshalb hat sich die Gemeinde explizit an sie gewandt.

Gemeinsam mit älteren Personen, einer Schulklasse und Eltern analysierte die Gemeinde 2021 die Fusswege in Niederscherli. Begleitet wurde das Pionierprojekt vom Fachverband Fussverkehr Schweiz.

110 Rückmeldungen an 61 Standorten

Die Mängelliste war beachtlich: schlechte Markierungen, fehlende Trottoirs, zu schnelle Autos, unübersichtliche Strassenabschnitte oder Löcher im Belag. Insgesamt wurden 61 Standorte mit Schwachstellen eruiert. Davon betrafen 20 Gemeindestrassen, 24 die beiden Kantonsstrassen und 17 Privatgrundstücke.

Mittlerweile wurden auf Gemeindestrassen 17 Verbesserungen umgesetzt, auf Kantonsstrassen 10 und auf Privatgründstücken 2 (Stand: Oktober 2023). 

So wurden beispielsweise entlang des sanierten Teils der Haltenstrasse und auf der Birchernstrasse bergseitig Fussgängerlängsstreifen mit Schutzpollern für Zufussgehende realisiert. Auch kleinere Verbesserungen erzielten grossse Wirkung: Beim Burisholzweg wurde eine rund vier Meter hohe Eibe entfernt, um die Sicht von der Fahrbahn auf die querenden Fussgängerinnen und Fussgänger zu verbessern. 

Da der Deckbelag auf der Schwarzenburgstrasse 2025 oder 2026 ersetzt werden muss, will der Kanton die Synergien nutzen und die geforderten Verbesserungen prüfen. Zur Debatte stehen beispielsweise eine Temporeduktion, durchgehende Velostreifen und neue Fussgängerstreifen-Mittelinseln. 

Weitere Informationen

Bildergalerie

Klicken Sie auf die Bilder, um eine grössere Bildansicht zu erhalten.

  • Haltenstrasse, Niederscherli VORHER: Rückmeldung der Schulkinder: «Wir müssen auf der Strasse laufen ohne Trottoir». (Foto vom 12.01.2022)
  • Haltenstrasse, Niederscherli NACHHER: Die Verkehrssicherheit für Fussgänger wurde mit einer Fussängerlängsmarkierung bergseitig verbessert. Zusätzliche Schutzpoller werden im Frühling 2023 platziert. (Foto vom 20.10.2022)
  • Burisholzweg, Niederscherli NACHHER: Rückmeldung der Schulkinder: «Strasse queren ist schwierig». Eine Abweislinie und ein Poller verengen die Fahrbahn und reduzieren das Tempo. Der Fussgängerschutz und die gegenseitige Sicht beim Queren konnte verbessert werden. (Foto vom 29.06.2022)
  • Burisholzweg, Niederscherli VORHER: Rückmeldung der Schulkinder: «Keine Sicht». (Foto vom 12.01.2022)
  • Burisholzweg, Niederscherli NACHHER: Einfache Massnahme mit grosser Wirkung. Die Eibe links wurde entfernt. Damit konnte die Sicht auf querende Zufussgehende wiederhergestellt werden. (Foto vom 29.06.2022)
  • Schwarzenburgstrasse, Niederscherli VORHER: Der Kanton prüft die geforderten Verbesserungen im Rahmen des geplanten Deckbelagsersatzes (voraussichtlich 2025 oder 2026). Zur Debatte stehen beispielsweise eine Temporeduktion, durchgehende Velostreifen und neue Fussgängerstreifen-Mittelinseln. (Foto vom 20.10.2022)

Stimmen zur Fussweganalyse in Niederscherli

«Gerade im Zentrum kommt es oft vor, dass Autos auf dem Trottoir stehen und Fussgänger auf die Strasse ausweichen müssen. Das ist wirklich nicht lustig.» Sadhusha, Schulkind aus Niederscherli

«Der Fussgängerstreifen vor der Schule ist gefährlich. Da ist die Farbe nicht mehr stark genug und es hat Löcher im Strassenbelag.» Jonas und Marwane, Schulkinder aus Niederscherli

«Dieser wichtige Fussweg ist im Winter oft vereist.» Einwohner von Niederscherli

 «Hier wäre eine neue Sitzbank goldrichtig, ich werde nächstes Jahr 90 Jahre alt.» Einwohnerin von Niederscherli